Zu einer besonderen Ehrung und einer Spendenübergabe konnte am 12.11.2020 Frau Jutta Jung (Fachleitung der Caritas) die Anwesenden am Holzhaus der Mobilen Jugendarbeit Freiberg / Mönchfeld / Rot im Rotweg 125A begrüßen. Sie stellte dabei die Begleitung der Jugendlichen beim Übergang von Schule zum Beruf als eine der wichtigen Aufgaben der MJA heraus.
Im Anschluss nahm Herr Bezirksvorsteher Saliou Gueye als Vertreter der Landeshauptstadt Stuttgart eine besondere Urkunde von der Baugenossenschaft Zuffenhausen eG in Empfang. Denn, so erläuterte Herr Hanns Hub, unser Vorstandsvorsitzender, die Stadt Zuffenhausen war 1920 Mitglied der Genossenschaft geworden und mit der Eingemeindung war diese Mitgliedschaft auf die Landeshauptstadt übergegangen – und damit freue man sich, dass diese nun für die 100jährige Mitgliedschaft geehrt werden könne.
Herr Hub fuhr fort, dass diese 100 Jahre auch immer eine Zeit der erfolgreichen Partnerschaft waren, was die vielen gemeinsamen Projekte zur Schaffung von günstigem Wohnraum belegen. Seit einigen Jahren liegt der Fokus der BGZ mehr bei ihren älteren Mitgliedern, um diesen mit zusätzlichem Service ein längeres Wohnen in der eigenen Wohnung zu ermöglichen. Vorstand und Aufsichtsrat hatten deshalb den Wunsch, die Ehrung der Landeshauptstadt mit einer Spende zu verbinden, die vor allem den Jüngeren zu Gute kommt.
Und so freute sich Herr Hub, dass er Frau Jung einen symbolischen Scheck für die MJA über 6.000 € für dringend notwendige IT überreichen durfte, neben Laptops für einen Farbdrucker und für Surfsticks. Stellvertretend übergab er einen der jetzt angeschafften Laptops Frau Julia Münzenmaier vom MJA-Team, gleichzeitig die Schulsozialarbeiterin der Uhlandschule.
Frau Münzenmaier bedankte sich dafür, dass die Jugendlichen, falls erforderlich, nun auch Bewerbungsunterlagen farbig auf Papier drucken können, das Team mit den Surfsticks unterwegs und im Holzhaus online gehen kann und mit den Laptops generell mehr Beratung gegeben werden kann. Auch habe man nun zusätzliche Geräte, die man Schülern bei weiterem Online-Unterricht zur Verfügung stellen könne.
Bezirksvorsteher Saliou Gueye bedankte sich im Anschluss bei allen Beteiligten. Zunächst beim Team der MJA: die Stadtteile weisen viele Familien mit Migrationshintergrund auf und umso wichtiger ist es da, für die Jugendlichen da zu sein und sie zu unterstützen. Die Begleitung gerade beim Übergang von der Schule zum Beruf bietet den Heranwachsenden Rückhalt und Perspektive. Bei der BGZ bedankte sich Herr Gueye für die finanzielle Unterstützung dieser Arbeit. In einem Quartier ist die gegenseitige Unterstützung aller ein wichtiger Erfolgsfaktor. Und eine Investition in die Jugend ist immer auch eine Investition in die Zukunft der Gesellschaft!
Um dem Leser einen genaueren Einblick in die Arbeit der Mobilien Jugendarbeit und zur Verwendung der Spende zu geben, hier der ausführliche Bericht von Frau Münzenmaier:
Die mediale Ausstattung für die Mobile Jugendarbeit in Stuttgart Rot ist eine großartige Spende der Baugenossenschaft Zuffenhausen (BGZ), damit wir von der Mobilen die Jugendlichen des Stadtteils im Bereich Übergang Schule/Beruf tatkräftig unterstützen können. Die Büroräumlichkeiten der Mobilen in der Haldenrainstraße sind bereits gut ausgestattet, doch insbesondere aufgrund der Corona-Krise lassen es die Hygienevorschriften und Schutzmaßnahmen, die wir ergreifen mussten aktuell nicht zu, mehr als zwei Jugendliche gleichzeitig zu empfangen. Dank der Spende können wir nun auch auf das Holzhaus ausweichen und hier beim Bewerbungsschreiben, bei Eignungstests, Ausbildungs- und Praktikumsplatzsuche sowie bei Präsentations- und Prüfungsvorbereitungen unterstützen.
Die Lockdownphase im Frühjahr hat deutlich gezeigt, dass viele Familien unseres Stadtteils medial nicht ausreichend ausgestattet sind. Es fehlen Endgeräte wie etwa Laptops oder Drucker. Da eines unserer großen Themen die Herstellung von Chancengleichheit ist, freuen wir uns nun, durch die Spende Jugendlichen bei Bedarf mit einem Leihgerät ausstatten zu können, sodass sie am Homeschooling teilhaben und selbstständiges Arbeiten lernen können.
Gerade hier im Stadtteil stellen wir immer wieder fest, dass viele unserer Jugendlichen von sozialer Benachteiligung betroffen sind und diese sowie auch Jugendliche mit Migrationshintergrund den direkten Einstieg in eine vollqualifizierende Ausbildung nicht schaffen. Eine hohe Relevanz erhalten dadurch die Bildungs- und Ausbildungsmaßnahmen des Übergangssystems, denn unserer Schüler*innen (vor allem die der Werkrealschule) gehören zu der Risikogruppe, die entweder mit einem schlechten Abschlusszeugnis oder gar ohne Abschluss die Schule verlassen. Zudem fehlen neben den Basiskompetenzen, die durch die formale Bildung an der Schule vermittelt werden auch Schlüsselqualifikationen wie soziale und personale Kompetenzen. Wir von der Mobilen Jugendarbeit versuchen in der Einzel- und Gruppenarbeit mit den Jugendlichen, diese Fähigkeiten zu vermitteln – etwa die Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. Durch die mediale Ausstattung der BGZ können wir Beratungsgespräche und Coaching nun im Holzhaus optimal beispielsweise mit der Ausbildungsplatzsuche verknüpfen.
Dafür danken wir der BZG herzlich!